MEINE STELLUNGNAHME GEGENÜBER DEM NDR ZU FRAGEN BETREFFEND MEINER CDU-MITGLIEDSCHAFT

Sehr geehrter Herr Ludmann,

 

gerne bin ich bereit, Ihre Fragen zu meiner CDU-Mitgliedschaft zu beantworten, verbunden mit der Hoffnung, dass damit das Interesse an meiner Person zur Ruhe kommt.

 

Auch möchte ich meiner Beantwortung Ihrer Fragen einige Bemerkungen voranstellen, da es mir ein wesentliches Anliegen ist, Ihnen deutlich zu machen, dass meine berufliche Tätigkeit und meine persönlichen Einstellungen differenziert zu betrachten sind. Denn dies wurde leider in der Berichterstattung, auch Ihres Senders, in der Vergangenheit nicht immer deutlich.

Ich bin seit nunmehr fast 20 Jahren als Rechtsanwalt/Strafverteidiger in unserem schönen Bundesland tätig. Dabei habe ich sicherlich so ziemlich alles, vom Auftragsmord, „einfachen“ Mord bis hin zum kleinen Diebstahl, vertreten. Mittlerweile bin ich seit einiger Zeit bundesweit, insbesondere als Strafverteidiger, tätig.

 

Als Organ der Rechtspflege, welches ich als Rechtsanwalt/Strafverteidiger bin, ist es meine Aufgabe, jeden, ohne Ansehen der Person, seiner etwaigen politischen Einstellungen und egal wegen welcher vorgeworfenen Tat, bestmöglich zu vertreten.

 

Dabei können und dürfen meine persönlichen und privaten Wertevorstellungen keine Rolle spielen. Ebenso erwarte ich als Rechtsanwalt/Strafverteidiger, dass man mich nicht „in die Ecke“ meiner Mandantschaft stellt.

 

Glücklicherweise leben wir in einem Land, das die Rechtsstaatlichkeit grundgesetzlich garantiert und in dem jeder das Recht auf Verteidigung hat.

 

Ich vertrete Menschen aus unterschiedlichen politischen Spektren.

 

Erstaunlicher Weise erfährt meine anwaltliche Tätigkeit bei der Vertretung von Personen, die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sind regelmäßig eine hohe mediale Resonanz während meine Tätigkeit z.B. im „Legalteam“ während des G8 Gipfels in Rostock für linksextreme Personen keine Erwähnung fand.

 

Aus meinem anwaltlichen Selbstverständnis ist die bestmögliche Verteidigung niemand abzusprechen. Dies deckt sich auch mit meiner persönlichen Überzeugung, die aus dem Grundgesetz als Rechts- und Werterahmen gewachsen ist und dem ich als Soldat, Referendar und Anwalt gleich dreimal die Treue geschworen habe.

 

Deshalb werde ich auch künftig dem Rechtsstaatsprinzip und gerade auch mir selbst treu bleiben. Ich werde weiterhin daran mitwirken, Unrecht aufzudecken und ggf. mit allen rechtsstaatlich zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen vorgehen. Sollte ich die Notwendigkeit sehen, dies auch publik zu machen, wird dies geschehen.

 

Angst und Sorge um meinen guten Ruf werden mich nicht, wie leider bei einigen Berufskollegen zu beobachten, davon abhalten, Mandanten zu verteidigen, die nicht in den politischen Mainstream passen. Dies ist mit meiner Berufsehre nicht vereinbar. Und ich sehe mich hier in guter Gesellschaft u.a. mit Kollegen die Straftäter aus verschiedenen Reihen, zum Beispiel der RAF, vertreten haben.

 

Wie Sie sicher wissen, bin ich bei Facebook recht aktiv und erreiche über meine Facebookseiten teils über eine Million Facebooknutzer die Woche.

 

Für mich, der eigentlich gar nicht zu Facebook wollte, hat Facebook nicht nur neue berufliche Möglichkeiten eröffnet, sondern war für mich persönlich auch äußerst lehrreich.

 

Und so ist es auch der widerwärtigen rechten Hetze bei Facebook in Hinblick auf die Flüchtlingsproblematik zu verdanken, dass ich mich letztendlich dann doch dazu entschieden habe, politisch etwas aktiver zu werden, um eventuell einen kleinen persönlichen Beitrag zu leisten, die Situation in unserem Land wieder zu stabilisieren.

 

Dass mich die CDU nach meinem Aufnahmeantrag aufgenommen hat, freut mich sehr.

Die Frage warum die CDU lässt sich einfach beantworten. Für mich als ewigen CDU-Wähler gab es keine Alternative!

 

Nun zu Ihren aufgeworfenen Fragen:

 

  1. Seit wann sind sie Mitglied in der CDU?

 

Seit meiner kürzlich erfolgten Aufnahme im März 2016.

 

  1. Sie bezeichnen sich selbst als "unpolitisch", warum sind Sie dennoch Mitglied in der CDU geworden?

 

Ich habe mich früher auf meinen Internetseiten als unpolitisch bezeichnet. Die Seiten habe ich bereits dank Ihres Hinweises aktualisiert, da sich dieses ja nun geändert hat.

 

  1. Welche politischen Ambitionen haben Sie in der CDU?

 

Derzeit keine.

 

  1. Passt es zu den christdemokratischen Werten, wenn Sie auf Ihren Internet-Seiten die Motorrad-Szene über Waffen aufklären, die "gerade noch" erlaubt sind?

 

Sie vermischen daPrivat und Job. Die Seite www.BikerKanzlei.de ist der Internetauftritt meines gleichnamigen Kanzleiprojekts, welches ich als motorradfahrender Anwalt initiiert habe.

Leider hatten auch Biker in Bezug auf Waffen/Verbotene Gegenstände so ihre rechtlichen Probleme und es traten dazu immer wieder Fragen auf. Daher habe ich unter Verweis auf die Feststellungsbescheide des BKA (http://www.bka.de/profil/faq/waffenrecht/feststellungsbescheide/feststellungsbescheide.html) einmal aus anwaltlicher Sicht dargestellt was nun erlaubt und verboten ist.

 

Leider haben sie die Seite wohl auch offensichtlich nicht richtig gelesen, denn es geht eben gerade nicht darum was „gerade noch“ erlaubt ist, sondern primär darum, was verboten ist.

 

Viele Bürger, so auch Biker, bekamen wegen der freiverkäuflichen sog. Einhandmesser strafrechtliche Probleme und so sollte diese Unterseite lediglich rechtlich aufklären.

 

Haben Sie übrigens auch meine Ausführungen zur „Helmfrage“ (http://bikerkanzlei.de/die-helmfrage/) gelesen oder die Spendenaktionen des Projekts zur Kenntnis genommen (http://bikerkanzlei.de/spendenaktionen/) ?

 

Zudem sehe ich keine private Nähe zu gewaltbereiten Rockern, womit Sie sicher die MC-Szene meinen. Ich selbst war Direktor des Rostock Chapter e.V. und sog Präsident des Eastcoast Chapters e.V., zweier Rostocker Harley-Clubs die als gemeinnützige Vereine eingetragen sind und die eine Vielzahl karitative Veranstaltungen durchgeführt haben. Mittlerweile bin ich jedoch aus beiden Vereinen aus privaten/familiären Gründen ausgetreten und verkaufe derzeit sogar meine Harley.

 

Im meinem Leben sind meine Familie mit einer zweijährigen Tochter und einem sechsjährigen Sohn sowie mein Beruf absolut vorrangig.

 

  1. Ist es mit christdemokratischen Werten vereinbar, wenn Sie als CDU-Mitglied von Ihrer Internetseite direkt auf Angebote (www.bürgerstimme.de) verlinken, die sich positiv zum Front National äußern, Frau Merkel als Büttel des türkischen Präsidenten herabwürdigen und auch sonst eher AfD-Nähe zeigen? (Screenshot vom vergangenen Mittwoch, Link nach dem Anruf in Ihrer Kanzlei mittlerweile gelöscht)

 

Da waren Sie schneller als ich, denn gerade ob ihrer Anfrage beim Kreisvorstand war mir schon klar, dass Sie meine Internetseiten prüfen werden. Leider war es mir nach meinem Urlaub erst am letzten Wochenende und im Laufe dieser Woche möglich die teils uralten Inhalte zu prüfen.

 

Dass die Bürgerstimme eine derartige Entwicklung genommen hat, war mir nicht bekannt. Wenngleich ich persönlich denke, dass man sich mit diesen Meinungen sachlich und vernünftig auseinandersetzen sollte, habe ich den Link entfernt.

 

 

  1. Wie lässt sich eine Mitgliedschaft in den als deutschnational geltenden Burschenhaften „Alte Königsberger Alemania“ und „Redarier-Allemannia in Rostock“ mit einer Mitarbeit in der CDU vereinbaren?

 

Sie werden sich sicher mit der Historie der Burschenschaften beschäftigt haben.Für einen kurzen Überblick empfehle ich Ihnen gerne diesen Link:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Burschenschaft.

 

Insoweit habe ich persönlich keinerlei Bedenken mit einer Vereinbarkeit, wenngleich es mir durchaus bewusst ist, dass manch einer diese Bedenken haben wird.

 

Ich habe als junger Mensch längere Zeit in den USA gelebt und dort nicht nur Freunde unterschiedlicher Herkunft kennengelernt, sondern auch was Nationalstolz im Sinne der Verfassung trotz unterschiedlicher Herkunft bedeutet und was er positives für die Gesellschaft bewirken kann.

 

Übertriebener und dadurch demokratiefeindlicher Nationalstolz ist mir jedoch fremd.

 

Ich bin derzeit ein zahlender sog. Alter Herr in beiden Burschenschaften und kann nicht aktiv am Bundesleben teilnehmen.

 

Jedoch informiere ich mich regelmäßig über den Weg den meine beiden Burschenschaften nehmen und seien Sie sich darüber gewiss, dass ich austreten würde, wenn ich rechtsextremistische Entwicklungen in meinen beiden Bündern mitbekommen würde.

 

  1. Sind Ihre Kritiker in der CDU auf Sie zugekommen?

 

Mir sind Kritiker nicht bekannt, wenngleich es diese eventuell geben mag. Auf mich zugekommen ist jedenfalls noch keiner. Ich stehe jedoch jedem Gespräch offen gegenüber, da man Kritik so am einfachsten ausräumen kann.

 

 

Ich hoffe, dass Sie sich nunmehr ein objektives Bild von meiner Person machen können, lade Sie aber gerne auch zu einem persönlichen Gespräch ein.

 

Beste Grüße

 

Sven Rathjens

Leider hat Herr Ludmann meine Einladung zu einem persönlichem Gespräch nicht angenommen. Hier der Link zum Bericht des NDR http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Gerangel-um-neues-Mitglied-in-der-Landes-CDU,cdu592.html

Stellungnahme gegenüber dem NDR
Ludmann Stelllungnahme.pdf
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